Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Коллектив авторов

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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Коллектив авторов краткое содержание

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«Песнь о Нибелунгах» – одно из наиболее известных эпических произведений мировой литературы. Героический эпос, написанный неизвестным автором в начале XIII века на средневерхненемецком языке.

Перед читателем разворачивается мифологический, но отразивший исторические события, сюжет о женитьбе франкского воина Зигфрида на бургундской принцессе Кримхильде, о его смерти от рук собратьев из-за конфликта Кримхильды с могущественной исландской королевой Брунхильдой, о мести Кримхильды при помощи правителя гуннов Этцеля своим соплеменникам за убийство любимого мужа Зигфрида и, наконец, о поиске сокровищ Нибелунгов, утопленных в Рейне.

Мужественные воины и восхитительные женщины, вечная любовь и неизбежная смерть, благородная верность и коварное предательство, непримиримая ненависть и жестокие кровопролития… Повествование о вечных ценностях, которое не оставит читателя равнодушным.

«Песнь о Нибелунгах» состоит из 39 авентюр, каждую из которых предваряют реалистичные и изящные иллюстрации немецких художников Юлиуса Гюбнера и Эдуарда Бендемана. Художественное оформление дополнено рисунками известного английского иллюстратора Артура Рэкхема.

Параллельный текст, приведенный в книге, делает ее особенно познавательной и полезной для изучения немецкого языка (в пдф-варианте). Поэтический перевод на русский язык, отмеченный Пушкинской премией, принадлежит перу М. И. Кудряшева.

Лента ляссе, удобный формат и красивая обложка добавляют книге изысканность и привлекательность. Ее можно приобрести не только для своей коллекции, но и в качестве подарка дорогим и близким людям.

В формате PDF A4 сохранен издательский макет книги.

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Старонемецкий эпос

Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied

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© ООО «Издательство АСТ», 2022

Das Nibelungenlied

Abenteuer 1

Wie Kriemhilden träumte

1 Viel Wunderdinge melden die Maren alter Zeit Von preiswerthen Helden, von großer Kühnheit, Von Freud und Festlichkeiten, von Weinen und von Klagen, Von kühner Recken Streiten mögt ihr nun Wunder hören sagen. 2 Es wuchs in Burgunden solch edel Mägdelein, Daß in allen Landen nichts Schönres mochte sein. Kriemhild war sie geheißen, und ward ein schönes Weib, Um die viel Degen musten verlieren Leben und Leib. 3 Die Minnigliche lieben brachte Keinem Scham; Um die viel Recken warben, Niemand war ihr gram. Schön war ohne Maßen die edle Maid zu schaun; Der Jungfrau höfsche Sitte wär eine Zier allen Fraun. 4 Es pflegten sie drei Könige edel und reich, Gunther und Gernot, die Recken ohne Gleich, Und Geiselher der junge, ein auserwählter Degen; Sie war ihre Schwester, die Fürsten hatten sie zu pflegen. 5 Die Herren waren milde, dazu von hohem Stamm, Unmaßen kühn nach Kräften, die Recken lobesam. Nach den Burgunden war ihr Land genannt; Sie schufen starke Wunder noch seitdem in Etzels Land. 6 In Worms am Rheine wohnten die Herrn in ihrer Kraft. Von ihren Landen diente viel stolze Ritterschaft Mit rühmlichen Ehren all ihres Lebens Zeit, Bis jämmerlich sie starben durch zweier edeln Frauen Streit. 7 Ute hieß ihre Mutter, die reiche Königin, Und Dankrat ihr Vater, der ihnen zum Gewinn Das Erbe ließ im Tode, vordem ein starker Mann, Der auch in seiner Jugend großer Ehren viel gewann. 8 Die drei Könge waren, wie ich kund gethan, Stark und hohen Muthes; ihnen waren unterthan Auch die besten Recken, davon man hat gesagt, Von großer Kraft und Kühnheit, in allen Streiten unverzagt. 9 Das war von Tronje Hagen, und der Bruder sein, Dankwart der Schnelle, von Metz Herr Ortewein, Die beiden Markgrafen Gere und Eckewart, Volker von Alzei, an allen Kräften wohlbewahrt, 10 Rumold der Küchenmeister, ein theuerlicher Degen, Sindold und Hunold: die Herren musten pflegen Des Hofes und der Ehren, den Köngen unterthan. Noch hatten sie viel Recken, die ich nicht alle nennen kann. 11 Dankwart war Marschall; so war der Neffe sein Truchseß des Königs, von Metz Herr Ortewein. Sindold war Schenke, ein waidlicher Degen, Und Kämmerer Hunold: sie konnten hoher Ehren pflegen. 12 Von des Hofes Ehre von ihrer weiten Kraft, Von ihrer hohen Würdigkeit und von der Ritterschaft, Wie sie die Herren übten mit Freuden all ihr Leben, Davon weiß wahrlich Niemand euch volle Kunde zu geben. 13 In ihren hohen Ehren träumte Kriemhilden, Sie zög einen Falken, stark-, schön- und wilden; Den griffen ihr zwei Aare, daß sie es mochte sehn: Ihr konnt auf dieser Erde größer Leid nicht geschehn. 14 Sie sagt’ ihrer Mutter den Traum, Frau Uten: Die wust ihn nicht zu deuten als so der guten: «Der Falke, den du ziehest, das ist ein edler Mann: Ihn wolle Gott behüten, sonst ist es bald um ihn gethan.» 15 «Was sagt ihr mir vom Manne, vielliebe Mutter mein? Ohne Reckenminne will ich immer sein; So schön will ich verbleiben bis an meinen Tod, Daß ich von Mannesminne nie gewinnen möge Noth.» 16 «Verred es nicht so völlig,» die Mutter sprach da so, «Sollst du je auf Erden von Herzen werden froh, Das geschieht von Mannesminne: du wirst ein schönes Weib, Will Gott dir noch vergönnen eines guten Ritters Leib.» 17 «Die Rede laßt bleiben, vielliebe Mutter mein. Es hat an manchen Weiben gelehrt der Augenschein, Wie Liebe mit Leide am Ende gerne lohnt; Ich will sie meiden beide, so bleib ich sicher verschont!» 18 Kriemhild in ihrem Muthe hielt sich von Minne frei. So lief noch der guten manch lieber Tag vorbei, Daß sie Niemand wuste, der ihr gefiel zum Mann, Bis sie doch mit Ehren einen werthen Recken gewann. 19 Das war derselbe Falke, den jener Traum ihr bot, Den ihr beschied die Mutter. Ob seinem frühen Tod Den nächsten Anverwandten wie gab sie blutgen Lohn! Durch dieses Einen Sterben starb noch mancher Mutter Sohn.

Abenteuer 2

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Von Siegfrieden

20 Da wuchs im Niederlande eines edeln Königs Kind, Siegmund hieß sein Vater, die Mutter Siegelind, In einer mächtgen Veste, weithin wohlbekannt, Unten am Rheine, Xanten war sie genannt. 21 Ich sag euch von dem Degen, wie so schön er ward. Er war vor allen Schanden immer wohl bewahrt. Stark und hohes Namens ward bald der kühne Mann: Hei! was er großer Ehren auf dieser Erde gewann! 22 Siegfried ward geheißen der edle Degen gut. Er erprobte viel der Recken in hochbeherztem Muth. Seine Stärke führt’ ihn in manches fremde Land: Hei! was er schneller Degen bei den Burgunden fand! 23 Bevor der kühne Degen voll erwuchs zum Mann, Da hatt er solche Wunder mit seiner Hand gethan, Davon man immer wieder singen mag und sagen; Wir müßen viel verschweigen von ihm in heutigen Tagen. 24 In seinen besten Zeiten, bei seinen jungen Tagen Mochte man viel Wunder von Siegfrieden sagen, Wie Ehr an ihm erblühte und wie schön er war zu schaun: Drum dachten sein in Minne viel der waidlichen Fraun. 25 Man erzog ihn mit dem Fleiße, wie ihm geziemend war; Was ihm Zucht und Sitte der eigne Sinn gebar! Das ward noch eine Zierde für seines Vaters Land, Daß man zu allen Dingen ihn so recht herrlich fand. 26 Er war nun so erwachsen, mit an den Hof zu gehn. Die Leute sahn ihn gerne; viel Fraun und Mädchen schön Wünschten wohl, er käme dahin doch immerdar; Hold waren ihm gar viele, des ward der Degen wohl gewahr. 27 Selten ohne Hüter man reiten ließ das Kind. Mit Kleidern hieß ihn zieren seine Mutter Siegelind; Auch pflegten sein die Weisen, denen Ehre war bekannt: Drum möcht er wohl gewinnen so die Leute wie das Land,
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