Annemarie Selinko - Немецкий язык с А. Селинко. Сегодня мой муж женится Страница 7
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Hoch- und Deutschmeister Nummer vier, aber stier (магистры и гроссмейстеры номер четыре, по струнке; der Hochmeister; der Deutschmeister — гроссмейстер/Тевтонскогоордена/; stier — неподвижный, застывший)...«
Thesi steckt zwei weiße Gardenien an ihr schwarzes Kleid (Тези прикалывает к черному платью две белые гардении; die Gardénie) —
»Nummer vier, aber stier...«
Sie rückt einen lächerlich kleinen Hut in die Stirn (она надвигает смешную маленькую шляпку на лоб) —
»... vom k. und k. Infanterieregiment...«
Sie legt einen kleinen schwarzen Schleier über die Augen (на глаза она опускает маленькую черную вуаль; der Schleier; legen — класть, положить, укладывать).
»Hoch- und Deutschmeister Nummer —«
Wo sind die Handschuhe (где же перчатки)?
Thesi schießt durch die Wohnung (Тези носится по квартире). Auf der grünen Couch sind sie nicht, vielleicht im Badezimmer (на зеленой софе их нет, может, в ванной)? Auch nicht. Auf dem Radio (на радиоприемнике) —? Ja, das ist eine Idee (да, это идея). Nein, auch nicht auf dem Radio (нет, на радиоприемнике тоже нет). Auf keinem der gewohnten Plätze (нет ни на одном из привычных мест; der Platz). In der Küche — natürlich, aber wo (на кухне — конечно, но где; die Küche)? Küchentisch leer, Gasherd auch leer (кухонный стол пуст, газовая плита тоже; der Gasherd). Thesi pfeift sehr leise und nachdenklich (Тези свистит очень тихо и задумчиво).
Im Eiskasten (в холодильнике; der Eiskasten; das Eis — лед; der Kasten — ящик)! Sie reißt den Eiskasten auf — na also, Gott sei Dank (она распахивает холодильник — ну, вот, слава Богу).
Direktor Andersen ist unterdessen ärgerlich geworden (директор Андерсен тем временем уже стал раздражительным). Kleine dicke Menschen werden besonders schnell böse, wenn man sie warten lässt (маленьких толстых людей можно особенно быстро разозлить, если заставить их ждать). Da geht das Haustor auf — und Direktor Andersen beginnt freundlich zu grinsen (тут раскрывается входная дверь — и директор Андерсен начинает приветливо улыбаться; grinsen — скалитьзубы, ухмыляться, насмешливоулыбаться; das Haustor — воротадома). Thesi kommt (идет Тези): schwarzes Kleid mit weißen Gardenien, kleiner Hut, kleiner Schleier, weiße Handschuhe, Silberfuchscape achtlos über den Arm geworfen (черное платье с белыми гардениями, маленькая шляпка, маленькая вуаль, белые перчатки, накидка из меха черно-бурой лисы небрежно переброшена через руку; das Silberfuchscape; auf etwas achten — обращатьвниманиеначто-л., следитьзачем-л.) — Dame, von oben bis unten große Dame (дама, с верху до низу важная дама).
26. Thesi steht vor dem großen Spiegel im Vorzimmer und pfeift den Deutschmeistermarsch. Seit ihrem zehnten Lebensjahr kann sie pfeifen, seit ihrem zehnten Lebensjahr pfeift sie in guten Lebenslagen den Deutschmeistermarsch.
»Wir sind vom k. und k. Infanterieregiment,
Hoch- und Deutschmeister Nummer vier, aber stier...«
Thesi steckt zwei weiße Gardenien an ihr schwarzes Kleid —
»Nummer vier, aber stier...«
Sie rückt einen lächerlich kleinen Hut in die Stirn —
»... vom k. und k. Infanterieregiment...«
Sie legt einen kleinen schwarzen Schleier über die Augen.
»Hoch- und Deutschmeister Nummer —«
Wo sind die Handschuhe?
Thesi schießt durch die Wohnung. Auf der grünen Couch sind sie nicht, vielleicht im Badezimmer? Auch nicht. Auf dem Radio —? Ja, das ist eine Idee. Nein, auch nicht auf dem Radio. Auf keinem der gewohnten Plätze. In der Küche — natürlich, aber wo? Küchentisch leer, Gasherd auch leer. Thesi pfeift sehr leise und nachdenklich.
Im Eiskasten! Sie reißt den Eiskasten auf — na also, Gott sei Dank.
Direktor Andersen ist unterdessen ärgerlich geworden. Kleine dicke Menschen werden besonders schnell böse, wenn man sie warten lässt. Da geht das Haustor auf — und Direktor Andersen beginnt freundlich zu grinsen. Thesi kommt: schwarzes Kleid mit weißen Gardenien, kleiner Hut, kleiner Schleier, weiße Handschuhe, Silberfuchscape achtlos über den Arm geworfen — Dame, von oben bis unten große Dame.
27. Thesi steigt ins Auto, der kleine Dicke schaltet aufgeregt herum und schnauft dazwischen (Тези садится в машину, маленький толстяк взволнованно переключает рычаги и между делом спрашивает, тяжело дыша; schnaufen — сопеть, тяжелодышать, пыхтеть): »Wo wollen Sie speisen, Frau Poulsen (где Вы хотите поужинать, госпожа Поульсен)?«
Eigentlich wollte er irgendwohin ins Grüne fahren (вообще-то, он хотел поехать куда-нибудь за город; das Grün — зелень/лесов/; ins Grüne fahren — поехатьзагород, наприроду). Dyrhavsbakken oder so etwas (Дюрхавсбаккен или что-то подобное). Dort gibt's kleine versteckte Restaurants (там есть маленькие неприметные ресторанчики;verstecken — прятать, укрывать; das Restauránt), auf der Nachhausefahrt kann man dann von der großen Allee abzweigen und mit dem Wagen halten und — na ja, und so ein bisschen, es sollte doch ein gemütlicher Abend für den Direktor werden (тогда по дороге домой можно было бы свернуть с главной аллеи и остановить машину и — ну да, и так вот немного, должен же все-таки этот вечер стать приятным для директора; die Allee; abzweigen — разветвляться, ответвляться; der Zweig — ветка; der Wagen). Aber jetzt (но теперь)? Thesi Poulsen, große Dame (Тези Поульсен, важная дама)? So hatte er sie nicht in Erinnerung gehabt (она не такой запомнилась ему: «была в его воспоминаниях»; die Erinnerung), sie kam neulich zu ihm ins Büro und wollte Zeichnungen anbringen (она недавно приходила к нему в бюро и хотела продать свои рисунки; anbringen — пристроить). Eine kleine Zeichnerin mit einem aparten Gesichtchen — weiter nichts (маленькая художница с оригинальным/привлекательным личиком — не более; die Zeichnerin; das Gesichtchen).
»Was halten Sie von Nimb (что Вы думаете относительно «Нимба»)?« fragt Thesi freundlich (приветливо спрашивает Тези).
»Daran habe ich auch gedacht (я тоже о нем думал)«, sagt der Dicke (отвечает толстяк).
27. Thesi steigt ins Auto, der kleine Dicke schaltet aufgeregt herum und schnauft dazwischen: »Wo wollen Sie speisen, Frau Poulsen?«
Eigentlich wollte er irgendwohin ins Grüne fahren. Dyrhavsbakken oder so etwas. Dort gibt's kleine versteckte Restaurants, auf der Nachhausefahrt kann man dann von der großen Allee abzweigen und mit dem Wagen halten und — na ja, und so ein bisschen, es sollte doch ein gemütlicher Abend für den Direktor werden. Aber jetzt? Thesi Poulsen, große Dame? So hatte er sie nicht in Erinnerung gehabt, sie kam neulich zu ihm ins Büro und wollte Zeichnungen anbringen. Eine kleine Zeichnerin mit einem aparten Gesichtchen — weiter nichts.
»Was halten Sie von Nimb?« fragt Thesi freundlich.
»Daran habe ich auch gedacht«, sagt der Dicke.
28. Nimb ist das teuerste Restaurant der Stadt, und Thesi sieht heute so teuer aus («Нимб» — самый дорогой ресторан в городе, а Тези выглядит сегодня так шикарно; teuer — дорогой, дорогостоящий).
Thesi schaut jetzt still in den hellen Maiabend, die Sonne geht irgendwo in der Ferne unter, die grünen Kupferdächer von Kopenhagen flammen rot und violett (теперь Тези безмолвно наблюдает за светлым майским вечером, где-то вдали заходит солнце, позеленевшие медные крыши Копенгагена пылают красным и фиолетовым /цветами/; die Ferne; das Kupferdach; das Kupfer — медь; die Flamme — пламя, огонь). Komisches Land — denkt Thesi wieder einmal, bei uns in Wien hat die Karlskirche ein Kupferdach und die Peterskirche und — ja, auch die Technische Hochschule (забавная страна — снова думает Тези, у нас в Вене медную крышу имеют Карлскирхе и Петерскирхе и — да, еще Технический университет). Schluss (и все: «конец»). Mächtig stolz sind wir immer auf diese drei Dächer gewesen (мы всегда ужасно гордились этими тремя крышами), nicht einmal im Krieg und nachher, als es in Wien so dreckig ging, haben wir die Kupferdächer abgekratzt (ни разу, ни во время войны, ни после, когда дела в Вене были плохи, мы не скоблили эти медные крыши; der Krieg; dreckig — грязный). Aber nah daran war man, sehr nah (но мы были близки к этому, очень близки). Und in diesem Kopenhagen hat jeder Telefonautomat und jedes Toilettehäuserl sein Kupferdach (а в этом Копенгагене у каждой телефонной будки и у каждой туалетной кабинки: «домика» — своя медная крыша). Glückliche dicke Leute hier, gut, dass ich dageblieben bin, sehr gut (здесь счастливые тучные люди, хорошо, что я здесь осталась, очень хорошо; bleiben)... Dieser Abend verläuft genauso, wie Thesi erwartet hat (этот вечер проходит именно так, как Тези и ожидала). Sie sitzen bei Nimb auf der Terrasse, es dämmert, die kleinen gelben Lampen auf den einzelnen Tischen werden angeknipst (они сидят в «Нимбе» на террасе, смеркается, на некоторых столах загораются маленькие желтые лампочки; dieTerrásse; dieLampe; anknipsen— включать, зажигать), alles verschwindet in silbergrauer Dämmerung, man kann die vielen Gesichter rund herum nicht unterscheiden, und sie sind auch nicht wichtig (все исчезает в серебристом свете сумерек, ты уже не можешь различать лица вокруг тебя, но это и неважно: «но они и не важны»; silbergrau— серебристо-серый; dieDämmerung). Die Kapelle spielt den Einzugsmarsch aus »Aida«, wie es sich für eine Restaurantkapelle gehört (небольшой оркестр играет вступительный марш из «Аиды», как это и подобает ресторанному оркестру; derEinzugsmarsch; derEinzug— вступление, наступление). Thesi löffelt Hummer-Cocktail, und Direktor Andersen startet die Unterhaltung, wie zu erwarten, mit (Тези ест салат из омаров, а директор Андерсен начинает беседу, как и следовало ожидать, с /вопроса/; löffeln— есть, черпать ложкой; derLöffel— ложка) — »Thesi — was ist Thesi für ein Name (Тези — что это собственно за имя такое — Тези)?«
Thesi löffelt hingegeben und antwortet mechanisch (Тези продолжает с аппетитом есть и машинально отвечает): »Ein Wiener Name, eine Abkürzung, eigentlich heiße ich Maria Theresia (венское имя, сокращение, собственно говоря, меня зовут Мария Терезия; dieAbkürzung).«
28.
Nimb ist das teuerste Restaurant der Stadt, und Thesi sieht heute so teuer aus.
Thesi schaut jetzt still in den hellen Maiabend, die Sonne geht irgendwo in der Ferne unter, die grünen Kupferdächer von Kopenhagen flammen rot und violett. Komisches Land — denkt Thesi wieder einmal, bei uns in Wien hat die Karlskirche ein Kupferdach und die Peterskirche und — ja, auch die Technische Hochschule. Schluss. Mächtig stolz sind wir immer auf diese drei Dächer gewesen, nicht einmal im Krieg und nachher, als es in Wien so dreckig ging, haben wir die Kupferdächer abgekratzt. Aber nah daran war man, sehr nah. Und in diesem Kopenhagen hat jeder Telefonautomat und jedes Toilettehäuserl sein Kupferdach. Glückliche dicke Leute hier, gut, dass ich dageblieben bin, sehr gut... Dieser Abend verläuft genauso, wie Thesi erwartet hat. Sie sitzen bei Nimb auf der Terrasse, es dämmert, die kleinen gelben Lampen auf den einzelnen Tischen werden angeknipst, alles verschwindet in silbergrauer Dämmerung, man kann die vielen Gesichter rund herum nicht unterscheiden, und sie sind auch nicht wichtig. Die Kapelle spielt den Einzugsmarsch aus »Aida«, wie es sich für eine Restaurantkapelle gehört. Thesi löffelt Hummer-Cocktail, und Direktor Andersen startet die Unterhaltung, wie zu erwarten, mit — »Thesi — was ist Thesi für ein Name?«
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