Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал - Олег Владимирович Русаковский Страница 57

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Schreiben zu Ihro Fürst. Gnaden, dem Hertzogen in Churland, gesand gewesen, zurük nach Moskow kommen.

Den 13. September ist ein Lieffländer, Johan Gutth, allhir gefangen gebracht und nach Kasan geschiket worden.

Den 7. October sind die Römische Keyserlichen Gesandten Allegret de Allegretis und Johan Diedrich von Lohrbach bey 30 Personen stark allhir in Moskow ankommen, unnd mit dergleichen Ceremonien, wie folget, solenniter entfangen worden. Erstlich rükten bey 10.000 Mann allerhand Völker zu Pferde wohl mundiert eine ¼ Meile hinter der Twierschen Vorstatt ihnen entgegen, welche sich gegen der Legaten Ankunfft auff beyden Seiten des gebahnten Weges unter fliegenden Standaren gliedweiß in die Länge gestellet werden hatten. Endlich war ein Stahljunker mit czarischen gesattelten Pferden vor die beyden Gesandten, auch dero Hoffjunkern, ihnen entgegen geschiket. Selbiger, nachdem er sie erblikte, sandte er einen Tolk zu ihnen und ließ entbiethen, wie daß er mit Ihro Czar. Maytt. Pferden verhanden wäre, sie demnach aus der Carosse aussitzen und sich zu Pferde begeben solten. Er aber nach seiner Ordre saß nicht ehe vom Pferde ab, bis sie anfingen, aus der Carosse (7r) zu steigen. Als sie nun ausgestiegen waren, praesentirte er mit wenig Worten einem jeglichen ein wohlmundirtes Pferd und stund selbst so lange, bis sie sich zu Pferde gesetzet hatten. Hernach begab er sich auch zu Pferde und ritte nach der zu gemehlich vor ihnen her. Alß sie aber ein wenig von der Stelle fortgeritten waren, begegneten ihnen die verordnete Pristawen. Ehe sie aber zu ihnen gelanget waren, blieben sie auff einen Pistolen Schuß bestehen und schikten an die Legaten, ankündend, wie daß sie fertig wären, selbige zu entfangen, sie solten demnach von den Pferden absitzen, welches sie hernach auch thun und sie gegebener Ordre nach entfangen wolten. Die Gesandten aber liessen ihnen sagen, daß ihnen als Gästen erstlich abzusitzen nicht gebühren wolte, sondern sie, als welche ihnen zu begegnen und sie zu entfangen commandiret wären, solten solches erstlich verrichten, hernach würden auch sie sich ungesäumt finden lassen. Dieses wolten die Pristawen keines weges thun, vorgebend, daß es ihrem Grossen Herren, Ihro Czar. Maytt., keine Ehre seyn würde, wenn sie erst von den Pferden absitzen würden, dann von alters her in Rußland der Gebrauch wäre, daß frembder Potentanten Gesandte und Abgesandte Ihro Czar. Maytt. die Ehre thäten und ehe die Pristawen sich von den Pferden setzten. Dieser (7v) Disputat währete ziemlich lang, bis endlich beyden Parten zugleich abzusitzen begehret ward. Auch dieses wolten die Kayserliche nicht bewilligen, vorgebend, daß allewege einem Gast mit Ehrerbietigkeit zu begegnen gebührte, welches sie auch in ihrem Land, wann Ihro Czar. Maytt. Gesandten zu Ihro Kayserlichen Maytt. geschiket würden, thäten, und ihnen als Gästen gebührliche Ehre erwiesen. Weilen es aber schon ziemlich spat und ein regenhafftes Wetter war, möchte wegen dieser Sachen unter blossem Himmel nicht länger disputieret werden, bewiligten also auch die Legaten, vor diesmahl jedoch ohne einigen Praejuditz Ihro Kayserlichen Maytt. hohen Respectes, zugleich abzusetzen. Demnach hub der Pristaw an und sprach: Der Grosse H., Czaar und Großfürst Alexey Michaylowitz, des gantzen Grossen, Kleinen und Weissen Rußlandts Selbsthalter und vierler andern östlichen, westlichen und nordlichen Herrschafften und Länder vater- und vorväterlicher Successor, Erbeherr und Beherscher, Ihro Czar. Maytt., haben auch ihres Bruders, des Grossen Herren Ferdinandi 3., erwehlten Römischen Keysers, Gesandten begnadigen und lassen umb eüre Gesundheit fragen, wie es euch auff der Reise ergangen, haben auch, weilen sie anitzo nicht zur Stelle in der Regierstadt Moskow, sondern gegen ihren Feinden, dem Könige Casimiro in Polen, in Feldzug (8r) begriffen sind, durch ihren Sohn, den hochgebohrnen czarischen Printzen und Großfürsten Alexey Alexiewitz des gantzen Grossen, Kleinen und Weißen Rußlandes Anordnung gethan, daß wir, nehmlich Ihro Czar. Maytt. Stolnik Wasiley Semienowitz Wolinskij und ich, Diak N., euch, Ihro Kayserlichen Maytt. Gesandten, entpfangen, anitzo nach dem Gesandtenhoffe begleiten und euer Pristaven seyn solen. Hiermit bothen sie ihm die Hand und setzten sich wieder zu Pferde, da es denn wieder wegen der Oberstelle zur Controversie gerieth. Die Pristaven drungen sich ihrem gegebenen Befehl nach zur rechten, und die Legaten wolten auch nicht weichen. Endlich muste es dabey bleiben, daß die beyde Legaten zusammen in der Mitten, der Stolnik Wolinskij ihnen zur rechten und der Diak zur linken reiten, marchierten also nach der Twierischen Pforte zu, von der die Gasse auff beyden Seiten bis an den Gesandtenhoff mit Musquetierer besetzet war. Vor ihnen her ritten etzliche tausend Mann, von denen die vor der Stadt die Gesandten zu begegnen ausgerüket waren, unterschiedliche Standaren gliederweiß. Nach selbigen ritten die Pristaven mit den Gesandten und wurden also bis an den Gesandtenhoff begleitet. (8v) Die Pristaven aber ritten mit ihnen in den Hoff hinein und wiesen ihnen die Quartier, welche auff ihrer gantzen Suite verordnet waren.

Den 28. October sind die königlichen schwedische Ambassadeurs, der Reichsrath H. Gustav Bielke, der Generalmajor H. Alexander von Eßen und der Landrath H. Philip von Krusenstern, in einer Suite von 145 Personen auff der Moskow ankommen und eben mit solchen Ceremonia, als die Herren Keyserlichen, entfangen und eingebracht worden.

Den 30. November ist die neülich gegossene grosse Gloke auffgehoben, welche 10.000 Pud russischen Gewichts schwer ist. Ein Pud russisch hält 32 ℔ Lübschen gewicht. An dieser Gloken Zunge, so von Eisen ist, müßen 100 Personen ziehen. Die Gloke selbst kan annoch nicht, weilen kein beständiger Glokenthurm verfertiget, gerühret werden.

Den 10. December sind Ihro Czar. Maytt. nebst den Bojaren und Räthen und gantzer Kriegesmacht, nachdem sie in Litthauen bis unter der Wilde gewesen und selbigen Platz, auch das gantze Großfürstenthumb Litthauen, unter ihre Gewalt gebracht, mit grossem Triumphe zu Moskow ankommen und von der gantzen Clerisey und der Gemeine mit Freud und Froloken entfangen worden.

(9r) Den 18. December ward bestimmet, denen kayserlichen Legaten zur Audientz zu kommen. Demnach wurde die gantze Gaße von dem Hoffe ab, da sie stunden, auf beyden Seiten gar dike mit Musquetieren besetzet, und im Schlosse waren 6 Regimenter wohlmundierter Strelitzen mit Unter- und Obengewehr unter fliegenden Fähnlein gestellet, die stunden gar dike bis an den Gang, da man zu Ihro Czar. Maytt. Saal hinauff gehet. Vor dem Gesandten her ritten bey 200 Personen wohlmundirter Moskoviter, sie aber ritten beyde nebst einander, und auf jeglicher Seite nebst ihnen ein Pristave. Vor ihnen trug der Secretarius mit ausgestrekten Arme Ihro Kayserlichen Maytt. Brieff, in rothem Atlaß gefaßet. Alß sie nun bey Gange der Kirchen, derer Dach mit güldenem Bleche beschlagen ist, Mariae Verkündigung genandt, arrivirten, setzten sie sich von den Pferden und gingen in selbiger Ordnung, wie sie geritten, den Gang hinauff zu Ihro Czar. Maytt. Da sie aber in das Vorhauß kahmen, begegneten ihnen von Ihro Czar. Maytt. 2 Personen, ein Stolnik und ein Diak, und fingen an und sprachen: Der Große Herr Czaar und Großfürst Alexey Michailowitz, des gantzen Großen und Kleinen und Weißen Rußlandes Selbsthalter und vieler andern östlichen, westlichen und nordlichen Herrschafften und Länder väter- und vorväterlicher Successor und Erbeh[err] und Beherrscher, (9v) wegen der guten Vertrauligkeit, die sie mit ihrem Bruder, eurem grossen Herren Ferdinando 3., erwehlten Römischen Kayser, haben, begnadigen eüch, Ihro Kayserlichen Maytt. Gesandten, und haben anbefohlen, daß Ihro Czar. Maytt. Stolnik N. und ich, Diak N., eüch allhier im Vorhause entfangen solen. Hiemit bothen sie ihnen die Hand und gingen so ferner bis vor des Gemaches Thür, allda Ihro Czar. Maytt. ihnen zur Audientz wartete. Allda begegneten ihnen andere, ein Stolnik, der was vornehmer von Ankunfft und Authoritet war, denn der vorige, und ein Diak, und redeten die Herren Gesandten auff selbige Manier an, wie die vorige im Vorhause gethan hatten, bothen endlich die Hand und gingen also ferner in das Gemach hinein. Mitten in dem Gemach an der Wand gegen der Thür über saß Ihro Czar. Maytt., gar köstlich gekleidet, eine Chrone auff dem Haupte und ein Zepter in der Hand habend. Auf beyden Seiten stunden

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