Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания Страница 29

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wegen trag ich Herzeleid.

Ich seh sie sitzen neben dem Eigenholden dein:

Wohl muß ich immer weinen, soll sie so erniedrigt sein."

639 Da sprach der König Gunther: "Schweigt davon jetzt still,

Da ich euch ein andermal die Kunde sagen will,

Warum meine Schwester Siegfrieden ward gegeben.

Wohl mag sie mit dem Recken allezeit in Freuden leben."

640 Sie sprach: "Mich jammern immer ihre Schönheit,

ihre Zucht;

Wüst ich, wohin ich sollte, ich nähme gern die Flucht

Und wollt euch nimmer eher nahe liegen bei,

Bis ich wüste, weshalb Kriemhild die Braut

von Siegfrieden sei."

641 Da sprach König Gunther: "Ich mach es euch bekannt:

Er hat selber Burgen wie ich und weites Land.

Das dürft ihr sicher glauben, er ist ein König reich:

Drum gönn ich ihm zum Weibe die schöne Magd

ohne Gleich."

642 Was ihr der König sagte, traurig blieb ihr Muth.

Da eilte von den Tischen mancher Ritter gut:

Das Kampfspiel ward so heftig, daß rings die Burg

erklang.

Dem Wirth bei seinen Gästen ward die Weile viel zu lang.

643 Er dacht: "Ich läge sanfter der schönen Frauen bei."

Er wurde des Gedankens nicht mehr im Herzen frei,

Von ihrer Minne müße ihm Liebes viel geschehn.

Da begann er freundlich Frau Brunhilden anzusehn.

644 Vom Ritterspiel die Gäste bat man abzustehn:

Mit seinem Weibe wollte zu Bett der König gehn.

Vor des Saales Stiege begegneten da

Sich Kriemhild und Brunhild; noch in Güte das geschah.

645 Da kam ihr Ingesinde; sie säumten länger nicht:

Ihre reichen Kämmerlinge brachten ihnen Licht.

Es theilten sich die Recken in beider Könge Lehn.

Da sah man viel der Degen hinweg mit Siegfrieden gehn.

646 Die Helden kamen beide hin, wo sie sollten liegen.

Da dachte Jedweder mit Minnen obzusiegen

Den minniglichen Frauen: des freute sich ihr Muth.

Siegfriedens Kurzweil die wurde herrlich und gut.

647 Als Siegfried der Degen bei Kriemhilden lag

Und er da der Jungfrau so minniglich pflag

Mit seinem edeln Minnen, sie ward ihm wie sein Leben:

Er hätte nicht die eine für tausend andre gegeben.

648 Ich sag euch nicht weiter, wie er der Frauen pflag.

Nun hört diese Märe, wie König Gunther lag

Bei Brunhild der Frauen; der zierliche Degen

Hätte leichtlich sanfter bei andern Frauen gelegen.

649 Das Volk hatt ihn verlaßen zumal, so Frau als Mann:

Da ward die Kemenate balde zugethan.

Er wähnt’, er solle kosen ihren minniglichen Leib:

Da währt’ es noch gar lange, bevor sie wurde sein Weib.

650 Im weißen Linnenhemde gieng sie ins Bett hinein.

Der edle Ritter dachte: "Nun ist das alles mein,

Wes mich je verlangte in allen meinen Tagen."

Sie must ob ihrer Schöne mit großem Recht ihm behagen.

651 Das Licht begann zu bergen des edeln Königs Hand.

Hin gieng der kühne Degen, wo er die Jungfrau fand.

Er legte sich ihr nahe: seine Freude die war groß,

Als die Minnigliche der Held mit Armen umschloß.

652 Minnigliches Kosen möcht er da viel begehn,

Ließe das willig die edle Frau geschehn.

Doch zürnte sie gewaltig: den Herrn betrübte das.

Er wähnt, er fände Freude, da fand er feindlichen Haß.

653 Sie sprach: "Edler Ritter, laßt euch das vergehn:

Was ihr da habt im Sinne, das kann nicht geschehn.

Ich will noch Jungfrau bleiben, Herr König,

merkt euch das,

Bis ich die Mär erfahre." Da faßte Gunther ihr Haß.

654 Er rang nach ihrer Minne und zerrauft’ ihr Kleid.

Da griff nach einem Gürtel die herrliche Maid,

Einer starken Borte, die sie um sich trug:

Da that sie dem König großen Leides genug.

655 Die Füß und die Hände sie ihm zusammenband,

Zu einem Nagel trug sie ihn und hieng ihn an die Wand.

Als er im Schlaf sie störte, sein Minnen sie verbot.

Von ihrer Stärke hätt er beinah gewonnen den Tod.

656 Da begann zu flehen, der Meister sollte sein:

"Nun löst mir die Bande, viel edle Fraue mein.

Ich getrau euch, schöne Herrin, doch nimmer obzusiegen

Und will auch wahrlich selten mehr so nahe bei euch

liegen."

657 Sie frug nicht, wie ihm wäre, da sie in Ruhe lag.

Dort must er hangen bleiben die Nacht bis an den Tag,

Bis der lichte Morgen durchs Fenster warf den Schein:

Hatt er je Kraft beseßen, die ward an seinem Leibe klein.

658 "Nun sagt mir, Herr Gunther, ist euch das etwa leid,

Wenn euch gebunden finden," sprach die schöne Maid,

"Eure Kämmerlinge von einer Frauen Hand?"

Da sprach der edle Ritter: "Das würd euch übel gewandt.

659 "Auch wär mirs wenig Ehre," sprach der edle Mann:

"Bei eurer Zucht und Güte nehmt mich nun bei euch an.

Und ist euch meine Minne denn so mächtig leid,

So will ich nie berühren mit meiner Hand euer Kleid."

660 Da löste sie den König, daß er nicht länger hieng;

Wieder an das Bette er zu der Frauen gieng.

Er

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