Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания Страница 61
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Mit den Frauen steigen, die er ihr sah gestellt.
Da zeigte sich geschäftig mancher edle Mann:
Den Frauen wurden Dienste mit großem Fleiße gethan.
1361 Da ersah Frau Kriemhild die Markgräfin stehn
Mit ihrem Ingesinde: sie ließ nicht näher gehn:
Sie zog mit dem Zaume das Ross an, das sie trug,
Und ließ sich aus dem Sattel heben schleunig genug.
1362 Den Bischof sah man führen seiner Schwester Kind,
Ihn und Eckewarten, hin zu Frau Gotelind.
Es muste vor ihr weichen, wer im Wege stund.
Da küsste die Fremde die Markgräfin auf den Mund.
1363 Da sprach mit holden Worten die edle Markgräfin:
"Nun wohl mir, liebe Herrin, daß ich so glücklich bin,
Hier in diesem Lande mit Augen euch zu sehn:
Mir könnt in diesen Zeiten nimmer lieber geschehn."
1364 "Nun lohn euch Gott," sprach Kriemhild, "viel edle
Gotelind.
So ich gesund verbleibe mit Botlungens Kind,
Mag euch zu Gute kommen, daß ihr mich habt gesehn."
Noch ahnten nicht die Beiden, was später muste
geschehn.
1365 Mit Züchten zu einander gieng da manche Maid;
Zu Diensten waren ihnen die Recken gern bereit.
Sie setzten nach dem Gruße sich nieder auf den Klee:
Da lernten sich kennen, die sich fremd gewesen eh.
1366 Man ließ den Frauen schenken. Es war am hohen Tag;
Das edle Ingesinde der Ruh nicht länger pflag.
Sie ritten, bis sie fanden viel breiter Hütten stehn:
Da konnten große Dienste den edeln Gästen geschehn.
1367 Ueber Nacht da pflegen sollten sie der Ruh.
Die von Bechelaren schickten sich dazu,
Nach Würden zu bewirthen so manchen werthen Mann.
So hatte Rüdiger gesorgt, es gebrach nicht viel daran.
1368 Die Fenster an den Mauern sah man offen stehn;
Man mochte Bechelaren weit erschloßen sehn.
Da ritten ein die Gäste, die man gerne sah;
Gut Gemach schuf ihnen der edle Rüdiger da.
1369 Des Markgrafen Tochter mit dem Gesinde gieng
Dahin, wo sie die Königin minniglich empfieng.
Da war auch ihre Mutter, Rüdigers Gemahl:
Liebreich empfangen wurden die Jungfrauen allzumal.
1370 Sie fügten ihre Hände in Eins und giengen dann
Zu einem weiten Saale, der war gar wohlgethan,
Vor dem die Donau unten die Flut vorübergoß.
Da saßen sie im Freien und hatten Kurzweile groß.
1371 Ich kann euch nicht bescheiden, was weiter noch geschah.
Daß sie so eilen müsten, darüber klagten da
Die Recken Kriemhildens; wohl war es ihnen leid.
Was ihnen guter Degen aus Bechlarn gaben Geleit!
1372 Viel minnigliche Dienste der Markgraf ihnen bot.
Da gab die Königstochter zwölf Armspangen roth
Der Tochter Gotlindens und also gut Gewand,
Daß sie kein beßres brachte hin in König Etzels Land.
1373 Obwohl ihr war benommen der Nibelungen Gold,
Alle, die sie sahen, machte sie sich hold
Noch mit dem kleinen Gute, das ihr verblieben war.
Dem Ingesind des Wirthes bot sie große Gaben dar.
1374 Dafür erwies Frau Gotlind den Gästen von dem Rhein
Auch so hohe Ehre mit Gaben groß und klein,
Daß man da der Fremden wohl selten einen fand,
Der nicht von ihr Gesteine trug oder herrlich Gewand.
1375 Als man nach dem Imbiß fahren sollt hindann,
Ihre treuen Dienste trug die Hausfrau an
Mit minniglichen Worten Etzels Gemahl.
Die liebkos’te scheidend der schönen Jungfrau zumal.
1376 Da sprach sie zu der Königin: "Dünkt es euch nun gut,
So weiß ich, wie gern es mein lieber Vater thut,
Daß er mich zu euch sendet in der Heunen Land."
Daß sie ihr treu gesinnt war, wie wohl Frau Kriemhild
das fand!
1377 Die Rosse kamen aufgezäumt vor Bechelaren an.
Als die edle Königin Urlaub hatt empfahn
Von Rüdigers Weibe und von der Tochter sein,
Da schieden auch mit Grüßen viel der schönen
Mägdelein.
1378 Sie sahn einander selten mehr nach diesen Tagen.
Aus Medelick auf Händen brachte man getragen
Manch schönes Goldgefäße angefüllt mit Wein
Den Gästen auf die Straße und hieß sie willkommen sein.
1379 Ein Wirth war da geseßen, Astold genannt,
Der wies sie die Straße ins Oesterreicherland
Gegen Mautaren an der Donau nieder:
Da ward viel Dienst erboten der reichen Königin wieder.
1380 Der Bischof mit Liebe von seiner Nichte schied.
Daß sie sich wohl gehabe, wie sehr er ihr das rieth,
Und sich Ehr erwerbe, wie Helke einst gethan.
Hei! was sie großer Ehren bald bei den Heunen gewann!
1381 An die Traisem kamen die Gäst in kurzer Zeit.
Sie zu pflegen fliß sich Rüdigers Geleit,
Bis daß man die Heunen sah reiten über Land:
Da ward der Königstochter erst große Ehre bekannt.
1382 Bei der Traisem hatte der Fürst von Heunenland
Eine reiche Veste, im Lande wohl bekannt,
Mit Namen Traisenmauer: einst wohnte Helke da
Und pflag so hoher Milde, als wohl nicht wieder
geschah,
1383 Es sei denn von Kriemhilden; die mochte gerne geben.
Sie durfte wohl die Freude nach ihrem Leid erleben,
Daß ihre Güte
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