Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания Страница 65

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so gut wie ich,

Ich habe hohe Freunde: darum betrübt es mich,

Daß mich die so selten besuchen hier im Land:

Ich bin allen Leuten hier nur als freundlos bekannt."

1454 Da sprach der König Etzel: "Viel liebe Fraue mein,

Däucht’ es sie nicht zu ferne, so lüd ich überrhein,

Die ihr da gerne sähet, hieher zu meinem Land."

Sie freute sich der Rede, als ihr sein Wille ward bekannt.

1455 Sie sprach: "Wollt ihr mir Treue leisten, Herre mein,

So sollt ihr Boten senden gen Worms überrhein.

So entbiet ich meinen Freunden meinen Sinn und Muth:

So kommen uns zu Lande viel Ritter edel und gut."

1456 Er sprach: "Wenn ihr gebietet, so laß ich es geschehn.

Ihr könntet eure Freunde nicht so gerne sehn,

Der edeln Ute Kinder, als ich sie sähe gern:

Es ist mir ein Kummer, daß sie so fremd uns sind

und fern."

1457 Er sprach: "Wenn dirs gefiele, viel liebe Fraue mein,

Wollt ich als Boten senden zu den Freunden dein

Meine Fiedelspieler gen Burgundenland."

Die guten Spielleute ließ man bringen gleich zur Hand.

1458 Die Knappen kamen beide, wo sie den König sahn

Sitzen bei der Königin. Da sagt’ er ihnen an,

Sie sollten Boten werden nach Burgundenland.

Auch ließ er ihnen schaffen reiches herrliches Gewand.

1459 Vierundzwanzig Recken schnitt man da das Kleid.

Ihnen ward auch von dem König gegeben der Bescheid,

Wie sie Gunthern laden sollten und Die ihm unterthan.

Frau Kriemhild mit ihnen geheim zu sprechen begann.

1460 Da sprach der reiche König: "Nun hört, wie ihr thut:

Ich entbiete meinen Freunden alles, was lieb und gut,

Daß sie geruhn zu reiten hieher in mein Land.

Ich habe noch gar selten so liebe Gäste gekannt.

1461 "Und wenn sie meinen Willen gesonnen sind zu thun,

Kriemhilds Verwandte, so mögen sie nicht ruhn

Und mir zu Liebe kommen zu meinem Hofgelag,

Da meiner Schwäger Freundschaft mich so sehr erfreuen

mag."

1462 Da sprach der Fiedelspieler, der stolze Schwemmelein:

"Wann soll euer Gastgeber in diesen Landen sein?

Daß wirs euern Freunden am Rhein mögen sagen."

Da sprach der König Etzel: "In der nächsten

Sonnenwende Tagen."

1463 "Wir thun, was ihr gebietet," sprach da Werbelein.

Kriemhild ließ die Boten zu ihrem Kämmerlein

Führen in der Stille und besprach mit ihnen da,

Wodurch noch manchem Degen bald wenig Liebes

geschah.

1464 Sie sprach zu den Boten: "Ihr verdient groß Gut,

Wenn ihr besonnen meinen Willen thut

Und sagt, was ich entbiete heim in unser Land:

Ich mach euch reich an Gute und geb euch herrlich

Gewand.

1465 "Wen ihr von meinen Freunden immer möget sehn

Zu Worms an dem Rheine, dem sollt ihrs nie gestehn,

Daß ihr mich immer sähet betrübt in meinem Muth;

Und entbietet meine Grüße diesen Helden kühn und gut.

1466 "Bittet sie zu leisten, was mein Gemahl entbot,

Und mich dadurch zu scheiden von all meiner Noth.

Ich scheine hier den Heunen freundlos zu sein.

Wenn ich ein Ritter hieße ich käme manchmal

an den Rhein.

1467 "Und sagt auch Gernoten, dem edeln Bruder mein,

Daß ihm auf Erden Niemand holder möge sein:

Bittet, daß er mir bringe hierher in dieses Land

Unsre besten Freunde: so wird uns Ehre bekannt.

1468 "Sagt auch Geiselheren, ich mahn ihn daran,

Daß ich mit seinem Willen nie ein Leid gewann:

Drum sähn ihn hier im Lande gern die Augen mein;

Auch will ich all mein Leben ihm zu Dienst verpflichtet

sein.

1469 "Sagt auch meiner Mutter, wie mir Ehre hier geschieht;

Und wenn von Tronje Hagen der Reise sich entzieht,

Wer ihnen zeigen solle die Straßen durch das Land?

Die Wege zu den Heunen sind von frühauf

ihm bekannt."

1470 Nun wusten nicht die Boten, warum das möge sein,

Daß sie diesen Hagen von Tronje nicht am Rhein

Bleiben laßen sollten. Bald ward es ihnen leid:

Durch ihn war manchem Degen mit dem grimmen

Tode gedräut.

1471 Botenbrief und Siegel ward ihnen nun gegeben;

Sie fuhren reich an Gute und mochten herrlich leben.

Urlaub gab ihnen Etzel und sein schönes Weib;

Ihnen war auch wohlgezieret mit guten Kleidern

der Leib.

Abenteuer 24

Wie Werbel und Schwemmel die Botschaft brachten

1472 Als Etzel seine Fiedler hin zum Rheine sandte,

Da flogen diese Mären von Lande zu Lande:

Mit schnellen Abgesandten bat er und entbot

Zu seinem Hofgelage; da holte Mancher sich den Tod.

1473 Die Boten ritten hinnen aus der Heunen Land

Zu den Burgunden, wohin man sie gesandt

Zu dreien edeln Königen und ihrer Mannen Heer:

Daß sie zu Etzeln kämen; da beeilten sie sich sehr.

1474 Zu Bechlaren ritten schon die Boten ein.

Ihnen diente man da gerne und ließ auch das nicht sein:

Ihre Grüße sandten Rüdger und Gotelind

Den Degen an dem Rheine und auch des Markgrafen

Kind.

1475 Sie ließen ohne Gaben die Boten

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